Frequently Asked Questions (FAQ)
Argumente für Magdeburg
Warum fiel die Wahl auf Magdeburg und den Eulenberg? Welche Vorteile bietet der Standort?
Es gibt nur wenige so große zusammenhängende Flächen in Europa. Das Gebiet ist weder erdbeben- noch überschwemmungsgefährdet. Eine gute Infrastruktur mit Bundesstraßen und Autobahnanschluss ist ebenfalls vorhanden. Dazu besteht bereits Anschluss an das Strom-, Gas- und Wassernetz. Im Umland gibt es keine luftverschmutzende Industrie. Ein weiterer Standortvorteil: Große Automobilfabriken wie VW, Daimler, BMW, Porsche, Tesla befinden sich im Umkreis von 150 km. Mit 7 Universitäten/ Hochschulen in der Region bietet Magdeburg beste Voraussetzungen, um qualifiziertes Personal auszubilden. Aufgrund der geopolitischen Lage und der Corona-Pandemie kommt es zu einer Besinnung auf Standorte in Europa, was auch von der EU unterstützt wird. Kurzum: Der Eulenberg ist ein erstklassiger Standort.
Was bedeutet die Ansiedlung von Intel für die Landeshauptstadt Magdeburg?
Die Ansiedlung eines so großen internationalen Konzerns hat Auswirkungen auf die ganze Stadt und die Region. Es werden Wohnungen benötigt genauso wie Schul- und Kindergartenplätze. Auch die Infrastruktur, zum Beispiel der ÖPNV, muss verbessert werden. Diesen Herausforderungen wird sich die Landeshauptstadt stellen. Die Ansiedlung wird die Region internationaler machen, weil viele Fachkräfte aus dem Ausland nach Magdeburg ziehen werden. In der ersten Ausbaustufe entstehen dauerhaft 3.000 High-Tech-Arbeitsplätze; 7.000 Arbeitsplätze werden im Baugewerbe für die Konstruktion der Fab geschaffen und zehntausende Stellen werden voraussichtlich bei Zulieferern und Partnern von Intel entstehen.
Bodenabtrag
Was passiert mit dem kostbaren Bördeboden?
Der Mutterboden auf dem Gebiet der Intel-Ansiedlung wird aktiv verwertet. Gemeinsam mit verschiedenen Partnern wird ein Verwertungskonzept dafür erarbeitet. Den Landwirten aus der Region wird offeriert, den Mutterboden auf ihren Feldern aufzubringen. Ziel ist es, eine langfristige Bodenverbesserung zu erzielen in Bereichen, wo der eigene Mutterboden nicht mehr so mächtig ist. Erst wenn keine Bedarfe für die Landwirtschaft mehr bestehen, wird er weiteren Interessierten angeboten werden. Der Mutterboden wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Umwelt- und Artenschutz
Werden Umwelt- und Artenschutzmaßnahmen umgesetzt?
Der Umwelt- und Artenschutz spielt bei der Entwicklung des High-Tech-Parks eine wichtige Rolle. Selbstverständlich ist die Umnutzung der zuvor landwirtschaftlich genutzten Fläche nicht ohne Eingriffe möglich. Diese werden jedoch durch umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen an anderer Stelle kompensiert. So werden Ersatzhabitate für verschiedene Arten geschaffen und langfristig unterhalten. Beispielhaft sei hier die Anlage einer Hamstermutterzelle und die hamsterfreundliche Bewirtschaftung der umliegenden Flächen für die nächsten 25 Jahre genannt.
Verkehr & Infrastruktur
Wie wird sich die Verkehrsinfrastruktur in Magdeburg verändern?
Das Industriegebiet High-Tech-Park liegt im Südwesten Magdeburgs, direkt an der Autobahn A 14. Direkt angrenzend verläuft die B81; die Autobahn A2 befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Ansiedlung hat eine große Bedeutung für den Verkehr. Das ÖPNV-Angebot wird ausgebaut werden, damit die Mitarbeitenden das Industriegebiet gut erreichen können. Die umliegenden Straßen müssen erweitert werden; so wird zum Beispiel die L50 vierspurig ausgebaut; ebenfalls die Autobahn-Anschlussstelle Wanzleben. Darüber hinaus wird die B81 erweitert, unter anderem ist eine Brückenerweiterung in Planung. Ein Radverkehrskonzept für die Erschließung des Werksgeländes wird aktuell erarbeitet.
Wie und bis wann wird das Gewerbegebiet an das S-Bahn-Netz angeschlossen?
Verkehr auf Schienenwegen verursacht Erschütterungen. Aufgrund dieser Schwingungen durch den Bahnverkehr ist eine direkte Anbindung an die Intel-Fabrik nicht möglich. Im Bebauungsplan Sülzetal wird jedoch eine Gleistrasse vorenthalten, über die schienengebundener ÖPNV möglich ist. Aktuell kann keine Aussage getroffen werden, wann dies umgesetzt wird. Grundsätzlich sind weitere Untersuchungen und Investitionen in das vorgelagerte Schienennetz notwendig, da die bestehende Strecke schon heute stark ausgelastet ist.
Wie wird sich die Stromversorgung der Fabriken gestalten?
Es wird ein Umspannwerk errichtet. Vorteilhaft ist, dass bereits Hochspannungsleitungen das Gebiet tangieren und dadurch keine neuen Freileitungen im Baugebiet errichtet werden müssen. Intel hat die Absicht, den Strombedarf zu 100% aus regenerativen Energien zu decken. Diesbezüglich werden Gespräche mit Versorgern geführt.
Gibt es einen Plan zur Erschließung des Gewerbegebiets? (Strom, Wasser)
Zwei Hochspannungsleitungen, eine Trinkwasserleitung und zwei Hochdruckgasleitungen sind bereits an das Gebiet angeschlossen. Die weitere Erschließung wird derzeit geplant. Weitere Flächen des High-Tech-Parks müssen hierbei berücksichtigt werden.
Was bedeutet die Flugverbotszone für den Magdeburger Flughafen?
Die Einflugrichtungen können so verlegt werden, dass der Flughafen weiter betrieben werden kann. Die erforderlichen Genehmigungen befinden sich in Prüfung.
Wasser
Welche Auswirkung hat die Ansiedlung in Bezug auf die Ressource Wasser?
Die Region Magdeburg verfügt über einen reichen Wasservorrat von sehr guter Qualität. Das Vorkommen versorgt Mensch und Natur und darüber hinaus. Auch die Wirtschaft im mitteldeutschen Raum benötigt eine gute Wasserqualität für industrielle Fertigungsprozesse. Das in der Region Magdeburg bereit gestellte Trinkwasser speist sich durch natürliche und künstliche Grundwasserneubildung in der Colbitz-Letzlinger-Heide, dem Einzugsgebiet des Wasserwerkes Colbitz, das von der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH betrieben wird.
Der zusätzliche Bedarf an Trinkwasser durch die Ansiedlung von Firmen im geplanten High-Tech-Park wird durch eine höhere künstliche Versickerung realisiert – wie früher in den 80iger Jahren, als Magdeburg noch mehr Einwohner*innen hatte. Damit wird für die nächsten Jahre auch weiterhin eine ausreichende Trinkwasserversorgung gesichert.
Das aufbereitete Trinkwasser wird über die Wasserverteilung der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH durch das Rohrleitungsnetz, Hochbehälter und Druckerhöhungsanlagen in das Trinkwassersystem der Landeshauptstadt Magdeburg eingespeist. Somit wird gewährleistet, dass sowohl für die Bürger*innen in der Region Magdeburg als auch für die technischen Herstellungsprozesse im High-Tech-Park ausreichend Trinkwasser zur Verfügung steht.
Wohnungsmarkt
Welche Auswirkungen hat die Firmenansiedlung durch Intel auf den Wohnungsmarkt?
Die Ansiedlung durch Intel ist ein wichtiger Impuls für den Wohnungsmarkt. Es gibt Wohnungen im Bestand, die saniert und reaktiviert werden können, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Bauvoranfragen und Ideen von Investoren, die bis jetzt noch zögerlich waren, können reaktiviert werden. So können schnell mehrere tausend Wohnungen entstehen. Grundsätzlich wird die durch Intel ausgelöste zusätzliche Nachfrage die Leerstandsgefährdung reduzieren und den Markt stabilisieren. Die Potenziale für Neubau und Bestandsaufwertung sind gegeben, so dass sich der Magdeburger Wohnungsmarkt mit Augenmaß weiterentwickeln kann. Das von der Landeshauptstadt beauftragte Büro Timourou aus Leipzig hat eine vorläufige Prognose für den Wohnraumbedarf in Zusammenhang mit der Intel-Ansiedlung vorgestellt.